Preisanpassung bei Wow: Neue Kunden zahlen mehr für Streamingdienst

Streaming wird kostspieliger, und einige Angebote werden schlechter. Für Kunden von Wow, einer Tochtergesellschaft von Sky, bedeutet dies, dass deutsche Produktionen nicht mehr verfügbar sind, stattdessen gibt es nun Werbeunterbrechungen. Auch Netflix plant internationale Preiserhöhungen vorzunehmen.

Die deutsche Streamingplattform Wow hat neue Tarife angekündigt. Im Grunde genommen bedeutet dies, dass das, was zuvor in den Standard-Abos enthalten war, nun nur noch den Premiumkunden zur Verfügung steht. Ähnlich wie Amazon und Netflix führt auch dieser deutsche Anbieter nun Werbung ein.

Als das Streaming-Angebot des Pay-TV-Anbieters Sky vor einem Jahr neu gestartet wurde, kostete ein Serienpaket mit Inhalten von HBO und NBCUniversal regulär 9,99 Euro pro Monat, während ein Paket mit Serien und Filmen 14,98 Euro kostete. Wer weiterhin werbefrei und in Full-HD-Qualität streamen möchte, muss nun das teurere Premiumpaket für zusätzlich fünf Euro pro Monat buchen.

Demgegenüber sind die Basistarife teilweise günstiger geworden. Wer jedoch das neue Serienpaket für 5,99 Euro pro Monat buchen möchte, muss einige Nachteile in Kauf nehmen: Sky schaltet Werbung, die Serien sind nur noch in geringerer Auflösung verfügbar, und die Kündigungsfrist beträgt sechs Monate. Das Abo mit monatlicher Kündigungsfrist kostet zwei Euro mehr pro Monat. Das Live-Sport-Abo beginnt ab 24,99 Euro pro Monat, mit einer Mindestvertragslaufzeit von zwölf Monaten.

Bestandskunden dürfen ihre bisherigen Angebote weiterhin zu den alten Tarifen nutzen. Allerdings gibt es eine inhaltliche Einschränkung: Sky hat sich kürzlich aus dem Markt hochwertiger deutscher Serien zurückgezogen. Bedeutende Projekte wie die Neuverfilmung der Serien „Das Boot“ oder „Babylon Berlin“ werden keine Fortsetzungen erhalten.

Diese Entwicklung passt zum Marktumfeld: Anstatt vorrangig auf Wachstum zu setzen, zielen viele Anbieter nun darauf ab, mehr Umsatz mit ihrer bestehenden Kundschaft zu generieren. Netflix zum Beispiel konnte durch striktere Maßnahmen gegen das unzulässige Teilen von Accounts neue Abonnenten gewinnen. Gleichzeitig hat der Streaming-Pionier mit der Integration von Werbung zusätzliche Einnahmequellen erschlossen. Nun streicht Netflix auch in immer mehr Märkten den bisherigen Basistarif, zuletzt in den USA und Großbritannien.

Die Entwicklung ist im Sportmarkt sogar noch extremer. Der Anbieter DAZN hat seine Tarife in den letzten anderthalb Jahren mehrmals erhöht, sodass ein Bundesliga-Paket, das ursprünglich zum Start für 14,98 Euro pro Monat erhältlich war, nun das Dreifache kostet.